Eröffnet wurde die Veranstaltung von den Vorsitzenden der drei europäischen Plattformen, Filippo Veglio von unserer Schweizer Plattform für nachhaltigen Kakao (SWISSCO), Wolf Kropp-Büttner für das Forum Nachhaltiger Kakao (GISCO, Deutschland) und Philippe de Selliers von Beyond Chocolate (Belgien). Sie begrüssten die über 100 Teilnehmenden und insbesondere Didier Reynders, EU-Kommissar für Justiz, der im einleitenden Teil einen Überblick über die Entwicklungen zu einer möglichen Sorgfaltspflichtverordnung im Bereich Menschenrechte und Umwelt auf EU-Ebene und den EU-Multi-Stakeholder-Dialog für nachhaltigen Kakao präsentierte.
Von Schweizer Seite gab Filippo Veglio einen kurzen Überblick über die Entwicklungen im Bereich der unternehmerischen Sorgfaltspflicht für Mensch und Umwelt in der Schweiz und gab Einblicke in die aktuell demokratische Debatte um die Konzernverantwortungsinitiative. Die Volksabstimmung vom 29. November wird darüber entscheiden. Filippo betonte die Neutralität der SWISSCO in Bezug auf die Abstimmung und unterstrich gleichzeitig die Verpflichtung der Plattform, die soziale, ökologische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit der Kakao-Wertschöpfungskette zu stärken. Dazu gehört auch die Ermutigung ihrer Mitglieder, die UNO-Leitprinzipien zu Wirtschaft und Menschenrechten auf sektorübergreifender Ebene umzusetzen. Als Teil ihrer sechs Prinzipien für eine nachhaltige Kakaoproduktion positioniert SWISSCO die Förderung menschenwürdiger Lebensbedingungen und den Beitrag zu einem existenzsichernden Einkommen für Kakaobauern und ihre Familien sowie die Verhinderung der schlimmsten Formen von Kinderarbeit.
Gesamt-Skript der Rede
Speziell begrüsst wurde Herr Emmanuel Opoku vom Ghana Cocoa Board als Vertreter eines Erzeugerlandes. Er war Teilnehmer der Podiumsdiskussion, die sich mit der Frage beschäftigte, wie eine effektive Zusammenarbeit bei der Umsetzung der Sorgfaltspflicht im Bereich der Menschenrechte gestaltet werden kann. Die Podiumsteilnehmer repräsentierten Akteure entlang der Kakao-Wertschöpfungskette, vom Erzeugerland, zum Händler, einem Schokoladeproduzenten, einem Einzelhändler und einer standardsetzenden Organisation, die alle ihre Sicht und Lösungsansätze dazu teilten.
In vier thematischen Breakout-Sitzungen diskutierten die Mitglieder weiter über Rollen und Verantwortlichkeiten und tauschten sich über Wege und mögliche Instrumente der Zusammenarbeit aus. Insgesamt kamen die Teilnehmer übereinstimmend zum Schluss, dass alle Akteure ihre Rolle zu spielen haben; von den Regierungen in den Verbraucher- und Erzeugerländern, um gleiche Wettbewerbsbedingungen und ein förderliches Umfeld zu schaffen, entlang der Akteure der Wertschöpfungskette bis hin zum Endverbraucher. Nur durch gemeinsames Handeln können wir eine menschenrechtliche Sorgfaltspflicht in der Kakao-Wertschöpfungskette erreichen.
Die SWISSCO unterstreicht die Wichtigkeit, den Wissens- und Erfahrungsaustausch über bewährte Praktiken zwischen den verschiedenen Interessengruppen fortzusetzen, um den Übergang zu einer lebensfähigen und resilienten Kakao-Wertschöpfungskette zu beschleunigen, sowohl für heutige als auch für zukünftige Generationen.